Schulareal-Entwicklung
Schulanlage 32zu9
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Projekt "Schulareal-Entwicklung"

Dieses Projekt läuft bereits seit dem Jahr 2021.

Ausgangslage:
Die Bevölkerungs- und Schülerzahlen in Studen und Aegerten sind in den letzten Jahren gestiegen. Der Schulraum und die Turnhallenkapazitäten in Studen werden knapp. Sämtliche Räume sind belegt. Zum Teil werden Klassen in Räumen unterrichtet, die eigentlich nicht als Klassenzimmer gedacht waren. Die Bevölkerungs- und Schülerzahlen zeigen weiterhin nach oben. 

Komplexität und Abhängigkeiten:
In diesem Projekt geht es also darum, zu ermitteln, wie sich die Bevölkerungszahl und damit die Schüler- und Klassenzahlen bis 2040 mutmasslich entwickeln werden. Anhand dieser Zahlen soll der zukünftige Schulraumbedarf ermittelt werden. Danach stellt sich die Frage, wie dieser Bedarf abgedeckt werden kann. Hier gibt es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten (Optimierung Raumbelegung, Miete von zusätzlichen Flächen, prov. Containerlösungen, Neubau Schulraum). Allfällige bauliche Massnahmen müssen auf das Sanierungsprogramm der bestehenden Bauten abgestimmt und mit dem geplanten Ersatz der Heizung koordiniert werden. Gleichzeitig sind einige Vereine mit den heutigen Turnhallen unzufrieden. Kritisiert werden die sanitären Einrichtungen und die Tatsache, dass die Hallen bzgl. Abmessungen und Ausgestaltung nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen. Es stellt sich die Frage, in wie weit man auch diese Bedürfnisse im Projekt befriedigen kann.
Die Investitionen müssen auf einer Zeitachse abgebildet und in den Finanzplan aufgenommen werden, um die Auswirkungen auf das Haushaltsgleichgewicht (Tragbarkeit) zu prüfen und eine Aussage darüber machen zu können, zu welchem Preis (Höhe der Steueranlage) eine Lösung realisierbar wäre.

Was bisher geschah: 
Eine vom Gemeinderat eingesetzte Projektgruppe nahm sich ab Frühjahr 2021 diesen komplexen Fragestellungen an. Die Erkenntnisse aus diesen Planungsinhalten wurden in den drei untenstehenden Berichten (siehe Download-Liste) aufgeführt.

Am 12. Juni 2023 beantragte der Gemeinderat den Stimmberechtigten in der Folge zwei Planungskredite.

  • Planungskredit in der Höhe von CHF 300'000.00 zur Durchführung eines Wettbewerbs zwecks Realisierung einer Dreifachhalle
  • Planungskredit in der Höhe von CHF 280'000.00 zur Durchführung eines Wettbewerbs zwecks Realisierung eines Schulgebäudes mit Tagesschule

Beide Vorhaben wurden nach intensiv geführten Diskussionen in Studen abgelehnt. Aegerten stimmte zwar zu, doch änderte dies nichts am Resultat. Einige Stimmberechtigte aus Studen bemängelten, dass sie zwar mitdiskutieren, aber nicht mitgestalten durften. Für andere gab es im Projekt zu viele offene Fragen. Ebenfalls gehemmt haben die Aussichten auf eine drohende Steuererhöhung. Dennoch wurde anerkannt, dass Handlungsbedarf da ist. Der Gemeinderat war fortan gefordert, andere Lösungen zu entwickeln.

Wie weiter?
Im August 2023 trafen sich die Gemeinderäte Studen und Aegerten, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Damals stand bereits fest, dass die damalige Gemeindepräsidentin von Studen, Theres Lautenschlager, per 31.12.2023 zurücktreten würde. In Aegerten standen zudem Neuwahlen an. Folglich wurde der Neustart auf 2024 vertagt. 

 

Wiederaufnahme der Arbeiten im Januar 2024
Im Laufe des Jahre 2024 wurden die bisherigen Erkenntnisse kritisch hinterfragt, überprüft und aktualisiert. 

Die damalige Planung ging von einem Wachstum der Gemeinde um rund 850 Personen bis 2040 aus (das Agglomerationsprogramm 5. Generation sieht bis 2040 ein Wachstum auf ca. 4350 Einwohner/innen vor). Dies entspricht bei einer typischen Wohnungsbelegung mit 2,5 Personen (Studen liegt etwas höher als der nationale Durchschnitt) rund 340 Haushaltungen. Das Wachstum in Studen ist indes aufgrund knapper Baulandreserven beschränkt. Ein Wachstum erfolgt primär über die innere Verdichtung , wie sie in der Gemeinde bereits hie und da erkennbar ist. Der Bau von 340 zusätzlichen Wohnungen bis 2040 ist nicht erwünscht und erscheint aus heutiger Sicht unrealistisch. 

Nach weiteren Analysen durch den neuen Gemeindepräsidenten, Heinz Lanz, sieht der Gemeinderat nun auch Potential, den heutigen Flächenverbrauch beim Schulraum noch optimieren zu können. Einerseits gibt es bei den Klassengrössen noch Potential nach oben. Andererseits belegen bei abteilungsweisem Unterricht teilweise unter zehn Kinder einen Schulraum.  Hier treffen pädagogische Idealvorstellungen auf Fragen zu Kosten- und Flächeneffizienz.  In enger Zusammenarbeit mit der Schule muss hier ein gangbarer Weg gefunden werden. Denn jede pädagogische Massnahme hat ein Preisschild. Eine besondere Herausforderung ist diesbezüglich die besondere Bevölkerungsstruktur von Studen und Aegerten. Viele Kinder haben zusätzlichen Förderungs- oder Integrationsbedarf, was tendenziell gegen grössere Klassen spricht. Dennoch ist der Gemeinderat überzeugt, dass Lösungen gefunden werden können, welche das magische Dreieck von Pädagogik, Finanzen und Flächenverbrauch in Einklang bringen. 

Während die Kinder im Werkraum arbeiten, im Musikzimmer musizieren oder in der Turnhalle Sport treiben, steht ihr Klassnezimmer leer.  Zumindest im Zyklus 3 (7. bis 9. Klasse) wird deshalb ein flexibles Zimmersystem analog den Berufsschulen geprüft. Denn hier schlummert Potential, um Räume einsparen zu können. Natürlich bedarf dies auch gewissen Investitionen (Software, Anzeigetafeln, Schränkchen). Die Kosten sind jedoch gewiss geringer als ein zusätzliches Schulgebäude.

Im Neubau (beim Findling)  befinden sich zwei Klassenzimmer, in denen Spezialunterricht zur erweiterten Unterstützung (Logopädie, Psychomotorik) durchgeführt wird. Im Zusammenhang mit dem ausgewiesenen Flächenbedarf der Tagesschule prüft der Gemeinderat aktuell eine Vergrösserung des Pavillons, um diese Nutzungen vom Neubau auszulagern. Dies kann durch Anbau oder Ersatz erfolgen. Damit würde Raum für zwei Klassen geschaffen.

Das Gebäude Hauptstrasse 59 (Jugendraum) lässt sich nicht mehr nachhaltig betreiben. Eine externe Analyse hat ergeben, dass sich bauliche Investitionen nicht mehr rechnen. Die Gemeinde prüft nun, ob die Liegenschaft in die Mischzone M4 überführt werden kann. Durch Nutzung des Erdgeschosses als (öffentliche) Bibliothek und Treffpunkt könnte die Schulbibliothek ebenfalls ausgelagert und zwei zusätzliche Räume am Schulstandort (davon 1 Klassenzimmer, 1 Gruppenraum) geschaffen werden.

Weitere kleinere Massnahmen lassen uns aktuell hoffen, dass genügend Platz für die nächsten Jahre vorhanden ist, wenn alle Potentiale ausgeschöpft werden. Sollte entgegen heutigem Stand zusätzlicher neuer Raum ausserhalb der Tagesschule benötigt werden, werden weitere Kooperationen mit den Nachbargemeinden, welche ebenfalls mit der Planung beschäftigt sind, vorgängig geprüft. Aktuell geht der Gemeinderat von KEINEM neuen Schulhaus aus.

Auch das Projekt "Neubau Turnhalle" wurde von den Stimmbürgern verworfen. Es wäre somit verlockend, diesbezüglich keinen weiteren Aufwand mehr zu betreiben. Da die beiden Hallen jedoch älter werden und für einige Anwendungen schon heute nicht mehr geeignet sind, wird eine solche Planung niederschwellig und mit zweiter Priorität weitergeführt. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis sich die Gemeinde mit dieser Frage ohnehin auseinandersetzen muss, dann aber möglicherweise mit weniger Handlungsspielraum. Dabei sollen insbesondere die Erkenntnisse aus dem ersten Versuch verarbeitet werden, nämlich die Art und Weise einer weiteren Verwendung einer oder beider bisherigen Hallen und das Aufwand-/Nutzenverhältnis einer allfälligen neuen Nutzung zum Beispiel als Werkräume.

Studen, Dezember 2024  Der Gemeinderat

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